Das diesmalige LCG-Treffen führte die TeilnehmerInnen des LCG-Programms nach Zweibrücken, wo sie die Möglichkeit hatten, verschiedene Orte in der Stadt kennen zu lernen. Und das mit einem ganz besonderen „Stadtführer“: Oberbürgermeister Prof. Dr. Marold Wosnitza.
Das Treffen startete im Rathaus von Zweibrücken, wo Herr Wosnitza den TeilnehmerInnen einen Schnelldurchlauf durch die Vergangenheit Zweibrückens gab. Die Rosenstadt war zum Ende des Zweiten Weltkrieges fast vollständig zerstört und musste von Grund auf neu aufgebaut werden. Da es in Zweibrücken eine Air Base gab, die zunächst von der Royal Canadian Air Force und später von der United States Air Force in Europe (USAFE) übernommen wurde, war nach dem Krieg das Zusammenleben der Zweibrücker Bevölkerung mit der nordamerikanischen Bevölkerung ein fester Bestandteil des Stadtlebens. Als die Air Base im Jahr 1991 geschlossen wurde und die Amerikaner aus Zweibrücken abgezogen wurden, erlebten die Zweibrücker eine Veränderung, die einem Kulturschock gleichkam. Für Herrn Wosnitza ist klar, dass er die Verbindung zwischen den Amerikanern und der Stadt Zweibrücken gerne wieder intensivieren würde – da kommt das LCG-Treffen also genau zum richtigen Zeitpunkt.
Nach dem geschichtlichen Exkurs, Einblicken in den Berufsalltag eines Oberbürgermeisters und einem Kurzbesuch im Ratssaal, ging die Tour durch Zweibrücken weiter: Zunächst mit einem Stopp bei der Eis-Arena, danach durfte sogar der Flughafen Zweibrücken kurz besichtigt werden. Dieser wurde nach der Insolvenz im Jahr 2014 von der TRIWO Unternehmensgruppe übernommen. Seitdem wird das Gelände nicht nur als Sonderlandeplatz, Kfz-Testzentrum und Gewerbepark genutzt, sondern es können auch Brandschutztrainings an der vorhandenen Brandsimulationsanlage durchgeführt werden.
Die nächste und letzte Station der Tour war das Zweibrücken Fashion Outlet. Im Outlet wurde in den letzten Jahren sichtlich viel getan, um den KundInnen eine angenehme Einkaufsatmosphäre zu bieten – u.a. Gastronomie, Begrünung und Sitzmöglichkeiten. Interessant war vor allem der Blick hinter die Kulissen. Wie viel die Führungsebene dieses wichtigen Arbeitgebers der Region für ihre MitarbeiterInnen und jene der ansässigen Geschäfte tut, konnten die TeilnehmerInnen beim Besuch im Management Center sehen: Potenziale werden gefördert, seien es Auszubildende, die ihre Ausbildung im Outlet absolvieren wollen, oder etablierte MitarbeiterInnen, deren Potenzial erkannt und gefördert wird. Zum Beispiel indem Talente mit Weiterbildungen oder ähnlichem unterstützt werden.
Die verschiedenen Stationen des Treffens ermöglichten es, zwei sehr unterschiedliche Führungsperspektiven kennen zu lernen: die des Oberbürgermeisters von Zweibrücken und die des Retail und Community Directors, Ibrahim Alsac. Während es bei Unternehmen in erster Linie darum geht, den Umsatz zu maximieren, und im Falle von Alsac das gesamte Potenzial des Outlets auszuschöpfen, muss der Oberbürgermeister von Zweibrücken dafür sorgen, dass es der Stadt wirtschaftlich gut geht und die BewohnerInnen zufrieden sind.
Die Organisationsstruktur der beiden Institutionen unterscheidet sich deutlich von der der USAFE. Was sie verbindet, ist die Tatsache, dass das Thema (Aus-)Bildung eine entscheidende Rolle spielt. Das größte Pro-Argument für das Militär ist der Bildungsaspekt. Hier zeigt sich, dass man beim Militär die Möglichkeit auf eine sehr gute Ausbildung hat und dass dies auch ein Punkt ist, auf den man besonders stolz ist. Auch das Outlet legt großen Wert auf den Bildungsaspekt - denn Menschen gut aus- bzw. weiterzubilden bindet an das Unternehmen und schafft qualifizierte Arbeitskräfte von morgen. So unterschiedlich die Ziele der einzelnen Institutionen auch sein mögen, eins haben sie doch immer gemeinsam: Gute MitarbeiterInnen müssen erkannt und gehalten werden, um Erfolg zu garantieren.