Leadership Connect – GDELS

USAFE trifft GDELS


Foto: ZRW

Im Herzen von Kaiserslautern befindet sich mit General Dynamics European Land Systems-Bridge Systems (GDELS) ein weltweit führendes Unternehmen der Verteidigungsindustrie. Das Unternehmen gehört zur amerikanischen General Dynamics Corporation mit Sitz in Reston, Virginia. Die Europäische Zentrale des Konzerns befindet sich in Madrid. Das Werk in Kaiserslautern wurde 1864 als Eisenwerk Kaiserslautern (EWK) gegründet und 2002 in General Dynamics integriert und firmiert seitdem unter neuem Namen.
Im Rahmen des Leadership Connect Programms durften wir gemeinsam mit den Führungskräften der USAFE das Traditionsunternehmen besuchen und Themen wie die Bewältigung der Corona-Krise, Mitarbeiterbindung und -gewinnung diskutieren. Das Treffen versprach einen spannenden Austausch, insbesondere vor dem Hintergrund, dass durch die gemeinsame Tätigkeit im Verteidigungsbereich einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede festgestellt werden konnten.

Frank Schweitzer, Senior Manager International Business & Services und für den Vertrieb von Brückensystemen in Übersee zuständig, begrüßte die Teilnehmenden mit einem Überblick über die Produktpalette von GDELS, die von geschützten Rad- und Kettenfahrzeugen bis hin zu amphibischen Brücken- und Fährensystemen reicht. Die Erfahrungen aus seiner 160-jährigen Geschichte haben GDELS zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich mobiler Brückensysteme und einem hochspezialisierten Experten für den Schweißzusammenbau großvolumiger Aluminiumkonstruktionen gemacht. So ist z.B. die Amphibie M3 das derzeit modernste und leistungsfähigste amphibische Brücken- und Fährensystem weltweit. Das Unternehmen hat sich durch stetige Weiterentwicklungen und den Einsatz modernernster Fertigungstechnologien eine führende Rolle bei der Entwicklung und Herstellung mobiler Schwimm- und Festbrückensysteme erarbeitet. Die Kunden kommen aus der ganzen Welt, vor allem aber aus NATO-Staaten, die GDELS Produkte für militärische Zwecke und im Bereich Notfall- und Katastrophenschutz einsetzen.

Sarah Vollmer (Personal GDELS) und Christian Jacob (Leiter Qualitätsmanagement) gaben einen Einblick in die Managementmethoden mit denen GDELS die Corona-Krise bewältigt hat, was insbesondere unter dem Aspekt herausfordernd war, dass GDELS ein produzierendes, weltweit operierendes Unternehmen der wehrtechnischen Industrie ist und der persönliche Kundenkontakt und Informationsaustausch von großer Bedeutung ist. Interessant war auch zu erfahren, dass der GDELS Geschäftsführer einen medizinischen beruflichen Hintergrund hat und daher oft in der Lage war, staatliche Maßnahmen zu antizipieren und vorausschauend zu handeln.
Tatsächlich musste die Produktion nie eingestellt werden, wodurch Unterbrechungen im Produktionsablauf vermieden und Verzögerungen bei der Auftragserfüllung und Auslieferung vermieden werden konnten.
Letztlich ist GDELS gut durch die Krise gekommen und hat positive Erkenntnisse für die Zukunft daraus gewinnen können: Offene Kommunikation und Information der MitarbeiterInnen sind essentiell für das Betriebsklima. Bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung wird früh angesetzt: Aus- und Weiterbildungen können im hauseigenen Schweißzentrum absolviert werden und nach erfolgreichem Abschluss werden die Fachkräfte regelmäßig übernommen. Auszubildenden wird im Unternehmen von Anfang an viel Verantwortung übertragen, z.B. bei Projekten wie der Renovierung von Kundendienstfahrzeugen oder der Organisation der “Rooftop-Party“ auf dem obersten Stockwerk des benachbarten Parkhauses.

Im Rahmen eines firmeneigener Talentmanagement-Prozess wird darauf geachtet, langjährige MitarbeiterInnen im Unternehmen zu halten, zu fördern und anhand erkannter Stärken für Führungspositionen auszuwählen. Dies erfolgt gemeinsam und in enger Abstimmung mit den Vorgesetzten und führt zur Festlegung individueller Ziele und Maßnahmen.

Beim abschließenden Rundgang über das weitläufige Werksgelände konnten die Produktionshallen besichtigt werden, in denen alle Schritte des Fertigungsprozesses von der Materialanlieferung, über Zuschnitt, mechanische Bearbeitung, Schweißzusammenbau, bis zum Sandstrahlen und Lackieren und letztlich der Endmontage durchlaufen werden. Hier wurde deutlich, wie komplex der Produktionsablauf und wie anspruchsvoll der Umgang mit dem Material Aluminium sind. Dies gilt insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass aufgrund kundenspezifischer Anforderungen an jeder Brücke, die die Werkshallen verlässt, Anpassungen vorgenommen werden müssen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Verantwortlichen von GDELS für den spannenden Vormittag und die Einblicke in ein weltweit tätiges Unternehmen der Verteidigungsindustrie!