8. Netzwerktreffen - Interkulturelle Kompetenzen

Interkulturelle Kompetenz - respektvoller Umgang mit anderen Kulturen


Foto: ZRW

Interkulturelle Kompetenz und Kommunikation war das Thema des 8. Netzwerktreffens der FührungsFrauen Westpfalz, das wie immer vom Verein ZukunftsRegion Westpfalz (ZRW) und der IHK Pfalz organisiert wurde. Gewählt als Ort der Begegnung war diesmal das Café Krummel by Fegert in der Mühlstraße in Kaiserslautern, einem Café mit langer Tradition. In entspannter Atmosphäre wurde den Teilnehmerinnen ein spannendes Thema mit Impulsvortrag, Erfahrungsberichten und regem Austausch geboten.

Was ist unter dem Begriff interkulturelle Kompetenz zu verstehen? Grundsätzlich versteht man darunter die Fähigkeit mit Menschen aus anderen Kulturen respektvoll und effektiv kommunizieren zu können, sich der Unterschiede zwischen Kulturen bewusst zu sein und diese zu respektieren, so Jutta Metzler, ZRW-Vorstandsmitglied und IHK-Vizepräsidentin zur Einführung beim Beginn der Veranstaltung.

Michaela Weber, Trainerin, Coach und Referentin für interkulturelle Kommunikation und Kompetenz, weiß, wie schnell es zu Missverständnissen zwischen Menschen mit unterschiedlichem interkulturellem Hintergrund kommen kann. Ob im beruflichen oder privaten Kontext - kulturelle Unterschiede bergen Konfliktpotenzial, sowohl in der verbalen als auch in der nonverbalen Kommunikation.

Doch woran liegt das? „Andere Länder, andere Sitten" wäre der richtige Ansatz, aber nicht die ganze Wahrheit. Beispielsweise ist die Definition von „morgen“ in Deutschland anders als in Spanien oder ein Kopfnicken bedeutet in anderen Kulturen „nein“. Was für den einen völlig normal und höflich ist, kann vom anderen als respektlos empfunden werden.
Dazu passt das Bild des unsichtbaren Rucksacks, den wir tragen und spüren, den wir aber nicht sehen - und genauso verhält es sich mit unserem Gegenüber. Hinzu kommen die Faktoren, die uns prägen: alles, was uns umgibt, seien es Eltern, Freunde, Kollegen und ganz allgemein das Umfeld, in dem wir aufwachsen. Außerdem sollten wir uns dessen bewusst sein: Im interkulturellen Kontext sind Verhaltensweisen nicht als richtig oder falsch zu bewerten, sondern als „anders“. Und auch wenn an landestypischen Stereotypen oft etwas Wahres dran ist, sollte man sich nicht nur von ihnen leiten lassen. Auch gegenüber den Deutschen gibt es Vorurteile, zum Beispiel in Bezug auf Pünktlichkeit, Geradlinigkeit und Bürokratie. In manchen Kulturkreisen werden diese Eigenschaften als respektlos empfunden, in anderen wiederum als sehr positiv.

Dies bestätigten die Berichte weiterer Akteurinnen an diesem Nachmittag. Zu Wort kamen zwei Frauen, die einen anderen kulturellen Hintergrund mitbrachten. Beide Frauen leben schon seit über 20 Jahre in Deutschland und kommen von der Côte d‘Ivore (Elfenbeinküste/Westafrika). Der Erfahrungsbericht von Annick Pommer war geprägt von überwiegend positiven Erfahrungen. Sie z. B. empfindet Pünktlichkeit als eine wichtige Eigenschaft und verbindet dies mit Respekt.

Leider kann es auch umgekehrt der Fall sein, wie wir von einer weiteren Akteurin erfahren haben. Hier wurden wir mit Erlebnissen konfrontiert, die eher sprachlos machten. Denn sie wurde ganz offensichtlich aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe sehr diskriminierend behandelt. Sie ist, wie Annick Pommer, aber dank guten Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins und auch dank positiver Begegnungen ihren Weg gegangen und dies auch erfolgreich.

Zum Abschluss hat Jutta Metzler nochmal auf die wichtigsten Werte im gegenseitigen Umgang hingewiesen. Nämlich: Akzeptanz, Toleranz, Respekt und Unvoreingenommenheit. Diese Werte sind grundsätzlich beim Interagieren mit Menschen zu beachten, ob im Beruf oder im Privatleben.
Im Anschluss fand wie immer bei einem kleinen Imbiss Austausch und Netzwerken statt.